Leinsamen

Das regionale Superfood

Bild: Marco Verch

Wusstest du, dass Leinsamen nicht nur reich an Ballaststoffen sind, sondern auch essentielle ungesättigte Fettsäuren enthalten?

Wie Leinsamen die Verdauung ankurbeln und vor Erkrankungen schützen können, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Leinsamen sind reich an Ballaststoffen, Fettsäuren, Proteinen und Mineralstoffen. All die wertvollen Inhaltstoffe gemeinsam – gut verpackt in einem Korn – leisten einen wertvollen Beitrag zu einer vollwertigen und ausgewogenen Ernährung.

Leinsamen sind ein regionales Produkt, dass man auch häufig am Markt findet. Bei uns in Klagenfurt am Benediktinermarkt hat der Biohof Tomic* jede Woche seinen Verkaufsstand. Neben Leinsamen gibt es beim Biohof Tomic natürlich auch eine Vielfalt an Getreidesorten und Samen. Hier kaufe ich am liebsten meine Leinsamen, weil ich mir sicher sein kann, dass sie in Kärnten angebaut wurden.

Leinsamenfeld der Familie Tomic vom Biohof Tomic in Kärnten

Leinsamen sind nicht nur reich an Ballaststoffen sondern enthalten außerdem die mehrfach ungesättigte Fettsäure alpha-Linolensäure. Eine essentielle Fettsäure, die unser „böses“ LDL Cholesterin zu senken vermag und das „gute“ HDL im Blut erhöht. Alpha-Linolensäure ist essentiell für den Aufbau und die Funktion des Gehirns. Vitamin E, Mineralstoffe und Spurenelemente sind ebenfalls in Leinsamen enthalten.

Chiasamen haben übrigens eine sehr ähnliche Zusammensetzung. Leinsamen haben aber den großen Vorteil, dass sie in unseren Breiten sehr gut gedeihen und daher auch CO2 technisch vertretbar sind.

In einem einzelnen Leinsamen-Korn sind all diese wunderbaren Inhaltsstoffe kompakt verpackt. Ein Leinsamen Korn hält sich – kühl und dunkel gelagert – ohne weiteres ein Jahr lang, bis zur nächsten Aussaat. Die Natur hat die sauerstoffempfindlichen Fettsäuren genial konserviert.

Blüte des Gemeinen Leins. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August

Wirkung auf die Darmgesundheit

Inzwischen ist allseits bekannt, dass Ballaststoffe sehr wichtig für die Darmgesundheit sind. Sie sind zwar für uns unverdaulich, aber unsere Darmbakterien können sehr gut davon leben. Immer mehr Studien belegen den Zusammenhang zwischen der präventiven Wirkung bei diversen Erkrankungen wie zum Beispiel Darmkrebs, Brustkrebs und Bluthochdruck. Außerdem helfen sie unseren Cholesterinspiegel zu senken. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die positive Auswirkung auf unseren Blutzuckerspiegel und die Prävention von Diabetes Typ 2.

Kurzgefasst Ballaststoffe sind essentiell für die Gesundheit. Es gibt einfache Wege seine tägliche Ballaststoffzufuhr ein bisschen aufzubessern.

DIY Leinsamenschrot

Bild: Marco Verch

Damit wir die wertvollen Inhaltsstoffe aufnehmen können, ist es nötig die schützende Schale aufzubrechen. Essen wir die ganzen Samen, kommen sie genauso wieder raus. Wir profitieren in dem Fall nur von den Ballaststoffen.

Die Leinsamen kann man einfach mit einem Küchengerät oder einem Mörser schroten. Wie gesagt reagieren die Fettsäuren empfindlich auf den Luftsauerstoff. Daher ist es nicht empfehlenswert, bereits geschrotete Leinsamen zu kaufen. Sobald die Leinsamen geschrotet sind, sind sie ca. 2 Monate, luftdicht verpackt z.B. In einem alten Marmeladenglas, im Kühlschrank haltbar.

2 Teelöffel Leinsamen-Schrot kann man wunderbar im Müsli oder Smoothie unterbringen.

Kurze Geschichte der Ballaststoffe

Noch vor 100 Jahren lag der durchschnittliche Verzehr bei rund 100g Ballaststoffen pro Tag. Hirse, Gerste und andere Vollkornprodukte standen auf dem täglichen Speiseplan. Wohingegen wir in den Industrienationen gerade einmal 10g pro Tag schaffen.

Leider kommen die Ballaststoffe ja etwas unglücklich zu ihrem Namen. Zu Beginn der „modernen“ Forschung über Nährwerte kannte man lediglich 4 Arten von Nährstoffen. Kohlehydrate, Fette, und Proteine. Ballaststoffe erwiesen sich damals fälschlicherweise als unnütz, da sie unverdaulich sind und somit nach damaligem Wissensstand eben nur „Ballast“ waren. Von Vitaminen, Mineralstoffen und ähnlichem war damals noch rein gar nichts bekannt.

Ballaststoffe haben ein sehr hohes Wasserbindungsvermögen. Sie können das bis zu 100-fache ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Daher sollte man bei ballaststoffreicher Ernährung darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken. Das Volumen des Nahrungsbreis ist dadurch größer. Wir können „mehr essen“ nehmen aber relativ wenig Kalorien zu uns.

Für eine gesunde und rege Darmtätigkeit sind Ballaststoffe unerlässlich.

 

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