1. Ab unter die kalte Dusche!

Es ist vermutlich das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich bewusst dazu entschlossen habe, etwas langsam anzugehen. Schritt für Schritt. Und ich muss sagen, ich bin erstaunt, wie leicht sich manche noch so fern scheinenden Ziele auf diese Art erreichen lassen. Noch vor einem Jahr hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich freiwillig im November ins kalte Wasser steige. Mittlerweile war ich schon in mehreren Fließgewässern und einem Bergsee. Dabei lagen die Wassertemperaturen meist so zwischen 10°C bis 15°C. 

Begonnen habe ich damit, kalt zu duschen. Ich habe mich jeden Tage etwas weiter vorgewagt. In den ersten Tagen habe ich mich nur bis zu den Oberschenkeln kalt geduscht, nach einigen Tagen bis zum Bauch, dann kamen die Arme dazu, irgendwann der Kopf und schlussendlich der ganze Körper auf einmal. Ich habe mich langsam an die Kälte gewöhnt, immer ein bisschen mehr und sie zu schätzen gelernt. 

Was mir dabei sehr geholfen hat, waren der Entschluss, es jeden Tag zu tun (außer im Krankheitsfall natürlich) und die Achtsamkeit, mit der ich an die Sache herangegangen bin. Etwas wirklich jeden Tag zu tun, ohne nochmal darüber nachzudenken, nimmt einem den Druck immer wieder dieselbe Entscheidung neu fällen zu müssen. Man tut es einfach!

Ich habe mich langsam und im Einklang mit mir vorgetastet und mich nicht überfordert. Das war eine bereichernde Erfahrung für mich, weil ich oft dazu neige zu glauben Dinge sofort machen zu müssen und nicht darüber nachdenke, was es braucht. Sich ein Ziel zu setzen und sich langsam darauf zuzubewegen gibt einem die Möglichkeit alle Erfahrungen tiefgreifend zu integrieren und sie zu einem natürlichen Teil des eigenen Lebens werden zu lassen. 

Ich kann’s euch sehr ans Herz legen!